Portrait: Elisaveta Blumina, Klavier

Werke von Schubert, Tschaikowsky und Prokofieff

Der musikalische Werdegang der Pianistin Elisaveta Blumina wurde von keinem anderen Komponisten so stark beeinflusst wie von Johannes Brahms. Sechzehnjährig debütierte die gebürtige St. Petersburgerin mit dem Leningrader Symphonieorchester und führte Brahms’ Klavierkonzert Nr. 1 auf. Wenig später folgte der Umzug in die Geburtsstadt des Komponisten, Hamburg, wo die junge Pianistin sich zunächst den Studien widmete und bereits im Alter von dreiundzwanzig Jahren mit dem Gewinn mehrerer internationaler Wettbewerbe, darunter der Internationale Brahms Wettbewerb, den Grundstein für ihre beachtliche pianistische Karriere legte. Ihre Einspielung der Klavierstücke op. 76 sowie der Klaviersonate Nr. 2 von Johannes Brahms erntete viel Beifall und Anerkennung.

Neben dem klassischen Klavierrepertoire setzt sich Elisaveta Blumina intensiv mit der Musik des 20. und 21. Jahrhunderts auseinander. Hierfür zeugen die international viel beachteten Aufnahmen der Werke von Mieczyslaw Weinberg, für dessen Wiederentdeckung sich Elisaveta Blumina unermüdlich einsetzt. Folgerichtig wurde sie vom Label Naxos für eine langfristige Kooperation mit weiteren Einspielungen der sowjetischen und modernen russischen Literatur (Valentin Silvestrov, Alexander Knaifel, Galina Ustvolskaja usw.) gewonnen.

Internationale Anerkennung erspielte sich Elisaveta Blumina durch Auftritte in der Carnegie Hall in New York, der Berliner Philharmonie, der Hamburger Laeiszhalle, der Beethovenhalle Bonn und der National Concert Hall Dublin. Als Solistin trat sie bereits mit vielen weltweit anerkannten Orchestern auf, darunter die Dresdner Philharmoniker, das Philharmonische Staatsorchester Hamburg, die Sinfonia Varsovia sowie die Moskauer Virtuosen, um nur einige zu nennen. Zu den Dirigenten, mit denen die Pianistin regelmäßig zusammenarbeitet, zählen beispielsweise Gerd Albrecht, Andrey Boreyko, Jurij Temirkanov und Vladimir Spivakov.

Darüber hinaus ist Elisaveta Blumina eine viel gefragte Kammermusikerin. Zu ihren kammermusikalischen Partnern zählen Kolja Blacher, Pierre Amoyal, Johannes Moser, das Artemis und das Vogler Quartett sowie das Bläserquintett der Staatskapelle Berlin. Ferner ist sie ein gern gesehener Gast bei den Festivals in Verbier, Lockenhaus, Colmar sowie bei dem Schleswig-Holstein Musik Festival. Schließlich festigen zahlreiche Fernsehauftritte sowie Rundfunkeinspielungen und Tonträgeraufnahmen ihren Ruf als außergewöhnliche Interpretin.

Elisaveta Blumina wuchs in der großen Tradition der berühmten russischen Klavier-Schule auf. Sie begann ihre Ausbildung am Rimski Korsakow-Konservatorium in den Fächern Klavier, Kammermusik und Liedbegleitung. Später setzte sie ihre Studien an der Hamburger Musikhochschule sowie am Konservatorium in Bern fort. Zu ihren Lehrern zählen internationale Musikgrößen wie Evgeni Koroliov, András Schiff, Radu Lupu und Bruno Canino. Einen entscheidenden Einfluss auf ihre musikalische und persönliche Entwicklung hatte Boris Pergamenschikow, der sie auch zu Konzerten der European Chamber Music Association einlud.

Elisaveta Blumina arbeitet regelmäßig für die Deutsche Stiftung Musikleben. Im Jahre 2008 gründete sie gemeinsam mit Paulus van der Merwe (Oboe, NDR Hamburg) und Mathias Baier (Fagott, Staatskapelle Berlin) das “Ensemble Blumina”. Darüber hinaus engagiert sie sich stark in der musikalischen Nachwuchsarbeit unter anderem durch die Konzertreihe „Recitales para Jovenes“ der Fundación Juan March in Madrid.

Elisaveta Blumina spricht fließend Russisch, Englisch, Deutsch, Französisch, Spanisch und Italienisch.