Künstler

Uwe Droszella, Orgel

Genre

Renaissance - Barock - Instrumental - Orgel

Format

CD

Ausstattung

1 CD - Gesamtspielzeit 55:28 - Jewel-Case - Booklet 20 Seiten - Texte in Deutsch, Englisch

Veröffentlichung

1992

Aufnahme-Details

Produktion 1990 und 1992
Klöster Möllenbeck (1-3)
Ev.-luth. Kirche Grasberg (4-11)
Orgel: Arp Schnitger
Tonmeister: Eberhard Schnellen
Schnitt, Mastering: Juan Romero

Katalognummer

ES 2011

EAN

4015372820114

Arp Schnitger auf Reisen - Die Arp Schnitger-Orgel in Grasberg und Kloster Möllenbeck

Uwe Droszella, Orgel

Die Geschichte der Arp Schnitger – Orgel, die auf der vorliegenden CD klanglich veranschaulicht werden soll, ist bemerkenswert. Schließlich sind Reisen für Instrumente dieses Ausmaßes doch eher ungewöhnlich. Um den Einfluß des Raumes auf den Klang der Orgel darstellen zu können, dienten zwei ihrer Reisestationen (Grasberg/Möllenbeck) als Aufnahmeorte. Das Resultat hatte nicht nur rein klangliche Unterschiede zur Folge, sondern erstaunlicherweise auch erheblichen Einfluß auf Spielart und Interpretation des Organisten Uwe Droszella.

Für den Preis von 650 Reichstalern erbaute Arp Schnitger 1693/94 eine kleine zweimanualige Orgel mit selbständigem Pedal für die Kapelle des Waisenhauses am Rödingsmarkt zu Hamburg. Als im Jahre 1785 das Haus seine Pforten schließen mußte, erwarb der Orgelbauer Georg Wilhelm Wilhelmy das Instrument und stellte es 1788 in der neuerbauten Kirche zu Grasberg auf. Aufgrund des größeren Raumes entschloß sich Wilhelmy zu einigen technischen Änderungen, die unter anderem den Pfeifenbestand betrafen. Auch die äußere Gestalt der Orgel wurde dem Zeitgeschmack entsprechend verändert.
Verglichen mit den andernorts häufig vorgenommenen Umbauten alter Orgeln im 19. und frühen 20. Jahrhundert, sind die Veränderungen an der Arp Schnitger-Orgel in Grasberg zu dieser Zeit relativ gering ausgefallen. 1917 mußten die originalen Prospektpfeifen des Principal 8‘ dem Reichskriegsministerium zu Rüstungszwecken zur Verfügung gestellt werden. Durch den billigen Ersatz, ein Principal 8‘ aus Zink, büßte die Orgel ihr klangliches Rückgrat ein. Bereits in den Anfängen der Orgelreformbewegung kam der Wunsch auf, die ursprünglichen Klangverhältnisse des Instrumentes wiederherzustellen. Erste Schritte in diese Richtung wurden nach Ende des Zweiten Weltkrieges unternommen. Die vollständige Restaurierung der Orgel begann jedoch erst 1981/82 unter H. Winter und wurde in einer zweiten Phase 1984/85 von Uwe Droszella betreut.
Wegen umfangreicher Sanierungsarbeiten am Kirchengebäude in Grasberg wurde die wertvolle Orgel unmittelbar nach ihrer Restaurierung ausgelagert und im gotischen Chor der ehemaligen Zisterzienserkirche Möllenbeck aufgestellt. Die vorliegende Aufnahme stellt die Wirkung des Raumes auf den Klang eines Instrumentes in eindrucksvoller Weise dar. Mit Uwe Droszella hören wir einen der großen Organisten und Orgelsachverständigen Deutschlands, der sich insbesondere mit der historischen Aufführungspraxis alter Musik und dem historischen Orgelbau beschäftigt.


1Dietrich Buxtehude: Praeludium in D-Dur BuxWV 1396:22
2Georg Böhm: Partita über den Choral "Wer nur den lieben Gott läßt walten"7:24
3Vincent Lübeck: Praeludium und Fuge in F-Dur3:14
4Vincent Lübeck: Praeludium und Fuge in F-Dur3:26
5Jan Pieterzoon Sweelinck: Variationen über "Mein junges Leben hat ein End" SwWV 3246:56
6Dietrich Buxtehude: "Jesus Christus unser Heiland" BuxWV 1981:54
7Dietrich Buxtehude: Magnificat prima toni BuxWV 2037:48
8Dietrich Buxtehude: Choralbearbeitung "Nun bitten wir den heiligen Geist" BuxWV 2082:15
9Dietrich Buxtehude: Choralbearbeitung "Nun bitten wir den heiligen Geist" BuxWV 2093:00
10Johann Sebastian Bach: Das Orgelbüchlein BWV 599-644: "Vater unser im Himmelreich" BWV 6361:47
11Johann Sebastian Bach: Praeludium und Fuge in D-Dur BWV 53211:13

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