Jenny Abel, Violine – Antje Finkenwirth, Gesang und Gitarre – Anneliese Funke, Orgel und Klavier – Alice Giles, Harfe – Susanne Lorenz-Sprenger, Blockflöte – Caroline Weichert, Klavier – Birgit Welpmann, Oboe
Musik für die Welt von morgen – das ist Musik von internationalen Komponistinnen von gestern und heute. Sie stehen stellvertetend für Tausende komponierender Frauen in allen Jahrhunderten und allen Erdteilen. Nie gehört im Gestern, kaum gehört im Heute, doch hoffentlich viel zu hören im Morgen!
Die Namen von Komponistinnen findet man bis heute nur selten in den Programmen traditioneller Klassikkonzerte und Rundfunksendungen. Doch – Noten fangen bekanntlich erst zu leben an, wenn sie einen Weg zu uns Zuhörenden gefunden haben. Was nützt es, wenn die Werke von Komponistinnen in dicken Sammelbänden archiviert, ansonsten aber ignoriert werden? Damit findet ein wichtiges Stück Musikgeschichte bis heute kaum Beachtung. CHARADE gibt in einer Reihe von insgesamt zwei CDs einen Einblick in das umfangreiche Schaffen komponierender Frauen. Live aufgenommen bei den Frauen-Musiknächten in Kiel, Lübeck und Rendsburg werden auf der ersten CD Werke von acht Komponistinnen vorgestellt. Eine von ihnen ist die 1857 geborene Französin Cécile Chaminade. Gefördert durch George Bizet, der auf einige sakrale Kompositionen der damals achtjährigen aufmerksam geworden war, erhielt sie Privatunterricht in Harmonielehre und Komposition. Nur durch diese Unterstützung war es Cécile Chaminade möglich, das Handwerk des Komponierens zu erlernen, denn das Pariser Konservatorium blieb Frauen von damals verschlossen. Wer die Werke von Cécile Chaminade nicht kannte, hielt sie zu ihren Lebzeiten zumeist für die eines männlichen Kollegen – kraftvoll und klar konturiert. Wie überflüssig erscheint die schon häufig gestellte Frage nach dem „spezifisch Weiblichen“ der Musik.