Künstler

East Side Oktett:
Philipp Beckert, Violine
Franziska Drechsel, Violine
Andreas Willwohl, Viola
So Yung Lee, Violoncello (1-6)
Konstanze von Gutzeit, Violoncello (7)
Iris Ahrens, Kontrabass
Oliver Link, Klarinette
Uwe Holjewilken, Horn
Sung Kwon You, Fagott

Genre

19. Jh. - 21. Jh. - Kammermusik

Format

CD

Ausstattung

1 CD - Spielzeit 66:09 - Digipak - Booklet 24 Seiten - Text von Elisabeth Richter in Deutsch, Englisch, Französisch

Veröffentlichung

28.4.2014

Aufnahme-Details

Produktion 2010 and 2013, Berlin
Producer Deutschlandradio Kultur: Stefan Lang
Tonmeister: Wolfram Nehls - Karola Parry
Toningenieur: Henri Thaon - Thomas Monnerjahn
In Kooperation mit Deutschlandradio Kultur

Katalognummer

ES 2051

EAN

4015372820510

Dunkle Lichter

East Side Oktett

Auf einen besonderen Auftrag ließen sich der Komponist Mario Wiegand und die Musiker des East Side Oktetts ein: Zu dem bei Deutschlandradio Kultur 2010 eingespielten Schubert-Oktett sollte für die Veröffentlichung auf dem Label ES-DUR ein neues Werk komponiert und eingespielt werden, um Schuberts Oktett zu ergänzen, zu kontrastieren und dadurch in ein neues Licht zu stellen. Mario Wiegand sagte spontan zu und innerhalb weniger Monate gelang auch die Umsetzung 2013.

Neue Ausdruckswelten erschuf sich Franz Schubert durch seinen besonderen Auftrag von Graf Ferdinand von Troyer, Obersthofmeister des Erzherzogs Rudolf und exzellenter Amateur-Klarinettist. Er bestellte bei Schubert ein ähnliches Werk wie das damals überaus beliebte Septett Es-Dur op. 20 Beethovens. 1824 komponierte Schubert sein Oktett in F-Dur, das im Hause des Grafen Troyer in Wien erstmals erklang. Es ist ein Werk mit Charme und Musizierlust mit Anlehnung an die Serenaden-Tradition. Doch gleichzeitig entwickelt Schubert neue harmonische, orchestrale Visionen. Er fügt der Besetzung des Septetts eine zweite Violine hinzu, so dass sich nun ein Streichquartett plus Kontrabass und ein Bläsertrio mit Klarinette, Fagott und Horn gegenüberstehen. Doch während Beethovens Septett fest in der Tradition der klassischen Serenaden steht, führt Schubert mit seinem Oktett in neue, in romantische Ausdruckswelten und mit etwa sechzig Minuten in sinfonische Dimensionen. Schuberts Oktett ist eigener Kosmos, der alle Facetten seines Komponierens in sich vereint: die klassische Musiziertradition des 18. Jahrhunderts, die Reife des Spätwerks und den romantischen Geist seiner Zeit.
Mario Wiegand, 1970 in Chemnitz geboren, versteht sein Oktett Dunkle Lichter rein als Kammermusik. Durch die Kombination der sehr verschiedenen Instrumente und durch Spieltechniken wie Tremoli oder Flageolets entstehen helle und dunkle Klangfarben – dunkle Lichter. Nach Schuberts großem Werk wirkt Wiegands Oktett wie ein verdichteter und doch filigraner Nachgesang, dessen letzte Töne in der Sphäre verglimmen. Mario Wiegand‘s Musik wurde mehrfach national und international ausgezeichnet. Seine besondere Affi nität gehört dem Musiktheater, es entstanden The Tramway Conductor of Venice (London, 2004), Matrix Opera (Frankfurt, 2005) und Operette (Osnabrück 2009), die von der Zeitschrift „Opernwelt“ als Uraufführung des Jahres 2009 nominiert wurde.
Das East Side Oktett setzt sich aus Musikern des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin (RSB) zusammen. Den Ursprung bildet ein Streichquartett um den Geiger Philipp Beckert. Im Jahr 2010 kam es auf Wunsch und Anregung des Chefdirigenten Marek Janowski zu einer Aufführung von Schuberts Oktett. Diese Aufführung führte die hochkarätigen Bläsersolisten des RSB mit dem Streichquartett erstmalig zusammen, und seitdem spielen sie regelmäßig in dieser Besetzung.


Franz Schubert: Oktett für Klarinette, Horn, Fagott und Streicher F-Dur, D 803
1Adagio - Allegro11:12
2Adagio11:38
3Allegro vivace - Trio6:12
4Andante con variazioni11:55
5Menuetto. Allegretto - Trio7:15
6Andante molto - Allegro10:05
7Mario Wiegand: Dunkle Lichter - Oktett für Klarinette, Horn, Fagott und Streicher7:43

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