Petras Geniushas begann Anfang der 80er Jahre, seine musikalische Zukunft zu planen. Derzeit gab es für die großen Talente seiner Heimat Litauen nur eine Chance der Ausbildung – das Konservatorium in Moskau oder St. Petersburg. So ging er mit 19 Jahren in die russische Hauptstadt und erhielt das notwendige Rüstzeug für seine Karriere.
Der 1961 in Vilnius geborene Pianist Petras Geniushas ist ein Weltbürger, der das ganze Jahr zwischen den Kulturen lebt. Abgesehen von den üblichen Konzertreisen eines Musikers, hält er sich eine Zeit des Jahres in Japan, England und Litauen auf. Wo Petras gerade geht oder steht, hört er Musik. Wer das erste Mal einen Blick auf seine private Musikauswahl wirft, ist vielleicht ein wenig irritiert. Neben klassischer Musik findet sich dort Avantgarde, Jazz und oftmals auch japanische Rap-Musik. Eine Musiksammlung, die das Lebensgefühl dieses Weltbürgers wiederspiegelt. Petras` Neugier und Offenheit findet der aufmerksame Zuhörer auch in seinen Interpretationen klassischer Werke wieder. Besonders großen Wert legt der Pianist auf die persönliche Zusammenarbeit mit Komponisten unserer Zeit, darunter Alfred Schnittke, Osvaldas Balakauskas und Bronius Kutavicius. Letzterer ist auf der vorliegenden CD mit einer Sonate aus dem Jahre 1975 vertreten, der man in weiten Teilen die Affinität zum Jazz anhört.
Nach mehreren Wettbewerbsgewinnen wurde Geniushas schnell der große Pianist des Baltikums. Als Mstislaw Rostropowitsch in Japan eine neuartige Form der intensiven Förderung von musikalisch Hochbegabten vorschlug, wurde Petras Geniushas als Dozent der Klavierklasse an das Institut berufen. Seit 1996 unterrichtet er zusätzlich an der Royal Academy of Music in London. Mit Thunder on the Baltic lädt Petras Geniushas ein, ihm auf eine musikalische Reise in seine Heimat zu folgen: den Ostseeraum.
»Das Konzert des Litauischen Pianisten Petras Geniushas wurde eine echte Entdeckung. Das Publikum war verzaubert […]. Der Musiker zeigte nicht nur seine glänzenden Fähigkeiten am Klavier, sondern auch sein subtiles Geschick tiefer, innerlicher Reflektion.« (El Dia, Spanien)