Winfried Stegmann, Gitarre
Eine CD, die nicht nur Musik ist, sondern auch ein kleiner Ausflug in die Bildende Kunst… Goyas Radierungen, dazu die Vertonungen von Castelnuovo-Tedesco und kurze Texte, in denen der Maler und seine Zeitgenossen zu Wort kommen.
Gitarrenbilder heißt eines der Solo-Programme, mit dem der Gitarrist Winfried Stegmann ein Konzert für Auge und Ohr bietet. Dabei führt er sein Publikum nicht nur musikalisch, sondern auch mit kommentierten Lichtbildern in die Welt des Malers Francisco de Goya y Lucientes (1746 – 1828). Durch schwere Krankheit ertaubt, drückte der Maler mit seinem 1799 erschienen Zyklus der Caprichos ein höchst persönliches Empfinden aus. Waren zuvor noch Auftragswerke einer zweckdienlichen Kunst üblich, legte Goya mit diesen Werken den Grundstein für die Moderne.
Ganz subjektiv wählte der 1895 in Florenz geborene Komponist Mario Castelnuovo-Tedesco 24 Blätter aus dem insgesamt 80 Radierungen umfassenden Zyklus Goyas aus und vertonte sie 1961 für Gitarre. Sein umfangreiches Werk für dieses Instrument verdanken wir seiner Begegnung mit dem großen spanischen Gitarristen Andrés Segovia, der über den Komponisten schrieb, daß er in ihm das erste Mal jemanden traf, der sofort wußte, wie man für die Gitarre schreibt. Gerade die Caprichos machen den Reichtum an Farbenpracht und Klangfülle seiner Werke deutlich.
Auf der vorliegenden CD bringt der Konzertgitarrist Winfried Stegmann seine persönliche Auswahl von 14 Caprichos aus dem Zyklus von Castelnuovo-Tedesco zu Gehör. Ausgezeichnet u.a. mit der Silbermedaille beim XIX. Festival International de Jeunes Solistes in Bordeaux, dem renommierten Masefield Stipendium der F.V.S.-Stiftung in Hamburg und einem DAAD-Stipendium in Italien konzertiert Stegmann heute europaweit sowohl solistisch als auch in verschiedenen Kammermusikbesetzungen.