Ne­ben ei­ni­gen der „Gre­a­test Hits“ für Vio­la bie­tet die vor­lie­gen­de CD mit der So­na­te D-Dur von Gaet­ano Bru­net­ti (1744-1798) auch ein un­be­kann­teres Werk. Brunetti, der mit 18 Jah­ren als Gei­ger in­ die „Re­al Ca­pil­la“ nach Ma­drid ging, ge­hör­te ab 1789 zu den Aus­er­wähl­ten, die den musikbe­gei­ster­ten spa­ni­schen Kö­nig mit Kam­mer­mu­sik er­freu­en durf­ten. Zwei Jah­re spä­ter er­hielt er vom spa­ni­schen Hof zu­sätz­lich Kom­po­si­tions­auf­trä­ge. Sei­ne et­wa 450 Wer­ke für die un­ter­schied­lich­sten Be­set­zun­gen er­freu­ten sich gröss­ter Be­liebt­heit, ge­rie­ten je­doch in Ver­ges­sen­heit, da sie nur für „kö­nig­li­che Oh­ren“ be­stimmt wa­ren.
Von Bru­net­ti weiss man nicht, was er über sei­ne ei­ge­nen Kom­po­si­tio­nen ge­dacht ha­ben mag. Anders ist dies im Fal­le Paul Hin­de­mith, dessen Sonate für Viola und Klavier op. 11 hier eingespielt ist. Hindemith schrieb 1922 in der „Neu­en Mu­sik­zei­tung“ über sich selbst: »Als Kom­po­nist ha­be ich meist Stücke ge­schrie­ben, die mir nicht mehr ge­fal­len: Kam­mer­mu­sik in den ver­schie­den­sten Be­set­zun­gen, Lie­der und Kla­vier­sa­chen. […] Ana­ly­sen mei­ner Wer­ke kann ich nicht ge­ben, weil ich nicht weiß, wie ich mit we­ni­gen Wor­ten ein Mu­sik­stück er­klä­ren soll (ich schrei­be lie­ber ein neu­es in der Zeit). Au­ßer­dem glau­be ich, dass mei­ne Sa­chen für Leu­te mit Oh­ren wirk­lich leicht zu er­fas­sen sind, ei­ne Ana­ly­se al­so über­flüs­sig ist. Den Leu­ten oh­ne Oh­ren ist ja auch mit sol­chen Esels­brücken nicht zu hel­fen.«
Voilà Viola – der Name ist Programm, und mit ihm präsentieren sich die Brat­schi­stin Wieb­ke van Ei­ke­ren und die Pi­a­ni­stin Do­ro­thee Krost-Vo­gel, die seit ih­rer Stu­dien­zeit sehr viel Kam­mer­mu­sik spielt und sich als Be­glei­te­rin nam­haf­ter Mu­si­ker aus deut­schen Spit­zen­or­che­stern ei­nen Na­men mach­te. Wieb­ke van Ei­ke­ren ab­sol­vier­te ihr Vio­la­stu­di­um bei Prof. Hi­rof­umi Fu­kai an der Hoch­schu­le für Mu­sik und The­a­ter Ham­burg. Nach ei­ni­gen Jah­ren Or­che­ster­ar­beit, u.a. bei den Düs­sel­dor­fer Sym­pho­ni­kern, bil­det heu­te die Kam­mer­mu­sik den Schwer­punkt ih­rer Tä­tig­keit. Ge­mein­sam mit Do­ro­thee Krost-Vo­gel ar­bei­tet und kon­zer­tiert sie seit 1982.