Matthias Höfs, Trompete – Anke Dill, Violine – Stefan Fehlandt, Viola – Gustav Rivinius, Violoncello – Florian Wiek, Klavier – Thomas Höfs, Schlagwerk
Hart und blank ist es, das Metall. Zieht ein Goldschmied es aber zu einem Draht, dünn wie einen Faden, windet es in Rosetten, Schlaufen, in Spiralen oder Bögen, verlötet diese kunstvollen Ornamente mit kleinen Tropfen aus Edelmetall entsteht ein Zierrat, der fein und zerbrechlich ist. Diese Filigrankunst aus Gold und Silber, in der aus erwartet Blinkendem etwas unerwartet Ziseliertes, ja hauchfein Graziles wird, macht Staunen. Dort, wo Klänge das Material sind, wo Künstler filigrane Melodie-Ornamente in virtuose Schmuckstücke verarbeiten, ist derlei Zierrat hörbar. Die ‚Werkzeuge‘ für die Materialverarbeitung mögen sich von denen der Goldschmiedekunst unterscheiden, aber die Freude am Spiel mit Formen und Feinheit bleibt.
Diese Freude ist es, die bei der Auswahl der Werke für die vorliegende CD „Mozart con Tromba“ die Richtung anzeigte, die Maß und Gewicht vorgab. Vom Reiz der Musik Wolfgang Amadeus Mozarts angezogen, von der Freude auch, ihren virtuosen und bekanntermaßen verspielten Kern herauszufeilen, haben sich der Trompeter Matthias Höfs und seine Kammermusikpartner Anke Dill, Stefan Fehlandt, Gustav Rivinius und Florian Wiek leiten lassen.
Mit Bearbeitungen und Transkriptionen ging man früher weit großzügiger um, als wir heute vielleicht – allen voran Mozart selbst, der von vielen seiner Opern Harmoniemusikbearbeitungen anfertigte. Mit anderem Instrumentarium ergaben sich sofort andere Orte, an denen die Musik erklingen konnte, immer aber auch andere klangliche Möglichkeiten:
» Wir haben herauskristallisiert, welchen Klang wir eigentlich umsetzen möchten. Es soll auf keinen Fall nach Klavierauszug oder Salonorchester klingen, sondern der Anspruch ist, beispielsweise diesen Satz aus dem Konzert für Flöte, Harfe und Orchester KV 299 für unsere Besetzung so umzusetzen, dass es nach einer schlüssigen Kammermusikbesetzung klingt. Es soll niemand beim Hören etwas ‚vermissen‘, sondern es soll ein geschlossenes Bild darstellen. « (Matthias Höfs)
Wie gut dieser Anspruch eingelöst wird, belegen auch die anderen eingespielten Werke der CD, wie das Rondeau aus dem Quartett für Flöte und Streichtrio KV 285 oder das bekannte “Kegelstatt-Trio” in Es für Klavier, Klarinette und Viola KV 498, die durch die Bearbeitung einen unerwarteten Reiz und eine neue, interessante Farbigkeit gewinnen.
Bereits mit seiner ersten CD für das Label ES-DUR „Hommage!“ mit Bearbeitungen von Sonaten C.P.E. Bachs präsentierte sich Matthias Höfs als virtuoser und außergewöhnlich einfühlsamer Meister seines Instruments. Dort wie hier stellt er dem gängigen Klangidiom der Trompete das „hauchfein Grazile“ eindrucksvoll gegenüber.