Michael Buchanan, Posaune – Kasia Wieczorek, Klavier – Eroica Berlin – Jakob Lehmann, Dirigent
Der britische Posaunist und 1. Preisträger des ARD-Musikwettbewerbs 2015 Michael Buchanan veröffentlicht im Oktober 2019 sein erstes Album THE MANY FACES OF GOD beim Hamburger Label ES-DUR.
Michael Buchanan widmet sich auf seiner Debüt-Veröffentlichung den unterschiedlichen Facetten des Göttlichen. Dreh- und Angelpunkt der spirituellen Reise ist die Posaune mit ihrem breiten klanglichen Ausdrucksspektrum. »Bei allen Unterschieden schauen wir alle in denselben Himmel«, bemerkt Buchanan und rückt damit das Gemeinsame heterogener Glaubensrichtungen in den Fokus.
Wie wohl bei keinem anderen Instrument ist der Klang der Posaune in der Tradition der westlichen, “klassischen” Kunstmusik mit dem Göttlichen, dem Jenseitigen und “Andersweltlichen” assoziiert. Nicht nur die Drei Equale für vier Posaunen, WoO 30, die Ludwig van Beethoven auf Anfrage des Linzer Domkapellmeisters Glöggl als Trauermusiken für den Allerseelentag komponierte, belegen dies. In Glucks “Orpheus und Eurydice” stellen die Posaunen auf brillante Weise die Unterwelt dar, in die Orpheus reist; in Mozarts “Don Giovanni” kommt das Instrument in den Schlussminuten der Oper plötzlich zum Einsatz, um Don Giovannis Abstieg in die Hölle zu untermalen. Viele weitere Beispiele finden sich auch in den Kompositionen Wagners, Mahlers, Brahms‘ oder Schumanns.
Diesen klanglichen Gehalt seines Instruments reflektiert Michael Buchanan sowohl in Originalkompositionen wie Keren für Posaune solo von Iannis Xenakis, der Sonata “Vox Gabrieli” für Posaune und Klavier von Stjepan Šulek oder Cantos II und Fantasma für Posaune und Orchester des japanischen Komponisten Toru Takemitsu als auch in Adaptionen wie der auf zwei Themen jüdischen Ursprungs basierenden Komposition Kol Nidrei op. 47 von Max Bruch oder dem der islamischen Strömung der Sufi-Mystiker entstammenden Qawwali Sufi Folk Song.