Dorothea Schupelius, Violine – Jelizaveta Vasiljeva, Klavier
Im November 2022 veröffentlichen die Gewinnerinnen des Fanny Mendelssohn Förderpreises 2022, Dorothea Schupelius und Jelizaveta Vasiljeva, ihr Debüt-Album unter dem Titel #Wunderkammer. Grundlage des Debütalbums ist das innovative Gewinnerkonzept, mit dem die beiden Nachwuchsmusikerinnen die hochkarätige Fach-Jury des Konzeptpreises für klassische Nachwuchsmusiker überzeugten. Mit #Wunderkammer begibt sich das Duo für Violine und Klavier auf eine Reise in die Musikgeschichte. Mit Werken von Kreisler, Ravel, Toch, Korngold, Weill und Morricone loten die jungen Musikerinnen den Einfluss der Medien auf die Musik aus.
#Wunderkammer – bereits der Titel des Debütalbums des Duos verrät, dass hier Vergangenheit und Gegenwart in einen spannenden Kontrast gesetzt werden. Auf Entdeckungstour durch die Musikgeschichte haben die beiden Nachwuchsmusikerinnen für ihr Gewinnerkonzept Stücke ausgewählt, die eindrucksvoll den wechselseitigen Einfluss zwischen Medien und Musik zeigen und so ihre eigene musikalische Wunderkammer – ein Begriff, den Herrscher und Wissenschaftler in der Renaissance und im Barock für ihre Sammlungen aus allerlei Kunst und Kuriositäten verwendeten – erschaffen. So erinnert etwa das Andantino für Violine und Klavier von Fritz Kreisler an das Jahr 1923, in dem die Funk-Stunde Berlin AG zum ersten Mal Musik übertrug. Maurice Ravels Sonate Nr. 2 für Violine und Klavier entstand ebenfalls 1923 – in einer Zeit in der auch der Jazz aus den USA mittels Schallplatte auch Europa erreichte. Der zweite Satz “Blues” seiner Sonate ist Ravels zweite Jazz-Adaption. Ernst Toch war musikalischer Autodidakt und wurde dann Professor für Komposition. Er war Radiokomponist und einer der Ersten die die Möglichkeiten dieses Mediums erkannten. Ebenso erlebte Kurt Weill in den 20er Jahren das Aufblühen des neuen Mediums Radio in Berlin mit. Er schrieb für die Wochenzeitschrift “Der Deutsche Rundfunk”, vor allem aber komponierte er speziell für das Radio. Sein Tango Habanera war zunächst ein Instrumentalstück und wurde erst später durch Text ergänzt zum Lied und zum beliebten Schlager. Youkali ist in diesem Lied die unerreichbare Insel der Sehnsucht, wo alle Träume in Erfüllung gehen – eine Illusion. Korngolds Suite ‘Much ado about Nothing’, Suite für Violine und Klavier, op.11 ist ein Werk aus dem Jahr 1920 des Musikers und Komponisten, der nach seiner Emigration in die USA in den 30er und 40er Jahren als Meister spätromantischer Opulenz die Klangtextur des Goldenen Zeitalters in Hollywood prägte. „Cinema Paradiso“ ist ein Film über das Kino – eine Hommage an das Medium und die Kunstform Film. Ennio Moricone schrieb die Musik zu diesem Film – aus der das Duo das bekannte “Love Theme” für ihr Album ausgewählt haben.