Künstler

fabergé-quintett

Genre

19. Jh. - Romantik - Kammermusik - Streichquintett

Format

CD

Ausstattung

1 CD - Spielzeit 67:41 - Digipak - Booklet 16 Seiten - Text von Jürgen Ostmann in Deutsch, Englisch, Französisch - Coverbild von Rieko Hidaka: Distance from the Sky II

Veröffentlichung

2013

Aufnahme-Details

Produktion 2003 and 2005
Rolf-Liebermann-Studio, Hamburg
Tonmeister: Dirk Lüdemann
Toningenieur: Katja Zeidler (2003)
Johannes Kutzner (2005)
Schnitt, Mastering: Udo Potratz

Katalognummer

ES 2046

EAN

4015372820466

Adolphe Blanc: Streichquintette

fabergé-quintett
ECHO Klassik 2014: Kammermusikeinspielung des Jahres (Musik 19.Jh.) Streicher.

In der Quintettmusik mit Kontrabass ragen zwei große Werke heraus: Antonín Dvořáks berühmtes Streichquintett op. 77 und das vielleicht noch bekanntere Forellenquintett von Franz Schubert. Bleibt man in dem Genre und sucht nach weiteren Werken in diesen Besetzungen, stellt man erfreut fest, dass es eine Vielzahl von lohnenswerten Stücken gibt, die heute aber gänzlich unbekannt sind und kaum gespielt werden. Drei davon – die Streichquintette Nr. 3, 4 & 7 des französischen Komponisten Adolphe Blanc – hat das Hamburger fabergé-quintett nun wiederentdeckt und zum ersten Mal auf CD eingespielt.

Klassische oder romantische Kammermusik wurde zwischen 1820 und 1870 in Frankreich kaum gepflegt. Das große Publikum begeisterte sich vor allem für die Oper und die instrumentale Programmmusik, daneben für die technisch brillanten, aber musikalisch zuweilen dürftigen Künste der reisenden Virtuosen. Wer als Amateur selbst Musik ausübte, begnügte sich meistens mit gefälligen Variationen oder Potpourris.
Zu den anspruchsvolleren französischen Kammermusikautoren im 19. Jahrhundert gehörte – neben George Onslow und Louise Farrenc – der Geiger und Bratschist Adolphe Blanc (1828-1885), der am Pariser Conservatoire bei Fromental Halévy (dem Lehrer Charles Gounods und Georges Bizets) Komposition studiert hatte und zeitweise als Orchesterleiter am angesehenen Pariser „Théâtre Lyrique“ tätig war. Ihm bescheinigte 1859 der belgische Musikforscher François-Joseph Fétis, dass sein Stil sich durch eine Ernsthaftigkeit auszeichne, die »in diesen Zeiten der seichten Musik in Frankreich eine äußerst seltene Ausnahme« sei. Blancs Kammermusik-Oeuvre ist umfangreich: Neben den insgesamt sieben Streichquintetten verfasste er Streichtrios, und -quartette, Klaviertrios, -quartette und -quintette sowie ein Septett für Bläser, Streicher und Klavier. Für seine Verdienste um die Kammermusik in Frankreich erhielt Blanc 1862 den „Prix Chartier“ der Académie des Beaux-Arts.
Formal orientierte sich Blanc in seinen Kompostionen zumeist an den bewährten, aber zu seiner Zeit bereits etwas überkommenen Mustern der Wiener Klassik. Wie originell und einfallsreich er in diesem Rahmen dennoch zu schreiben wusste, belegen die hier vom fabergé-quintett erstmals auf CD eingespielten Streichquintette: Das dreisätzige Streichquintett Nr. 3 op. 21, sowie die beiden viersätzigen Quintette Nr. 4 op. 22 und Nr. 7 op. 50.
Das fabergé-quintett – bestehend aus fünf Mitgliedern des NDR Sinfonieorchesters – hatte im Jahr 2000 die Möglichkeit, nach der Tournee mit Günter Wand in Japan dort einige Kammerkonzerte spielen zu können und widmet sich seitdem weiterhin dieser Aufgabe. Im Zentrum steht dabei die Kammermusik mit Kontrabass. Das fabergé-quintett trat inzwischen unter anderem beim Schleswig-Holstein Musik Festival, den Westküsten Kammermusiktagen und der Kammermusikreihe des NDR auf.


Streichquintett Nr. 3 D-Dur
1Allegro moderato8:35
2Moderato quasi andante4:23
3Allegro5:12
Streichquintett Nr. 4 Es-Dur
4Allegro risoluto7:33
5Andante quasi Adagio6:50
6Allegro risoluto3:06
7Finale: Allegro4:49
Streichquintett Nr. 7 E-Dur
8Allegro9:08
9Andante7:37
10Scherzo Tarantelle: Allegro vivace2:17
11Finale: Andante maestoso - Allegro moderato7:50

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