Inhalt

Werke von Strauss und Schulhoff für Violoncello und Klavier

Künstler

David Geringas, Violoncello
Tatjana Schatz, Klavier

Genre

20. Jh. - Kammermusik

Format

CD

Ausstattung

1 CD - Gesamtspielzeit 58:20 - Jewel-Case - Booklet 24 Seiten - Texte in Deutsch, Englisch, Französisch

Veröffentlichung

1993

Aufnahme-Details

Produktion 12. bis 14. August 1993
Friedrich Ebert-Halle, Hamburg-Harburg
Tonmeister: Eberhard Schnellen
Schnitt, Mastering: Eberhard Schnellen

Katalognummer

ES 2017

EAN

4015372820176

David Geringas, Cello und Tatjana Schatz, Klavier spielen Strauss und Schulhoff

Seit ihrer Veröffentlichung im Jahre 1985 ist die hier eingespielte Romanze von Richard Strauss im Konzertrepertoire von David Geringas und seiner Frau, der Pianistin Tatjana Schatz. Die in Prag aufgefundene Schulhoff-Sonate brachte das erfolgreiche Duo als Erstaufführung in Amsterdam zu Gehör und spielte nun das bislang unveröffentlichte Werk auf der vorliegenden CD ein. Gekoppelt mit Werken von Richard Strauss – eine »Geschmacklosigkeit« oder die Auseinandersetzung mit der musikalisch-biographischen Spannweite eines verdrängten Abschnittes der deutschen Musikgeschichte?

Richard Strauss und Erwin Schulhoff – nicht nur musikalisch, sondern auch biographisch zwei Welten. So hieß es doch in einem Artikel des Züricher Oberländers vom 08. Juni 1994: »In die noch stark vom Lehrmeister Reger geprägte erste Schaffensphase führt die von David Geringas und Tatjana Schatz mit viel musikantischem Elan vorgetragene Sonate in C-Dur op.17 für Violoncello und Klavier (1914) [von Erwin Schulhoff] hinein. Dass ihre geistvollen Romantismen ausgerechnet mit der Sonate op. 6 des späteren Präsidenten der Reichsmusikkammer (1933), Richard Strauss, kombiniert wurde, haftet der CD als ärgerliche Geschmacklosigkeit an.«

Während Richard Strauss eine lückenlose und glanzvolle Karriere als Dirigent und Komponist machte, brach der ebenfalls steile Aufstieg des tschechischen Komponisten und Klaviervirtuosen Erwin Schulhoff mit dem Einmarsch Hitlers in Böhmen und Mähren im Jahre 1941 abrupt ab. Als bekennender Kommunist deutsch-jüdischer Abstammung und Verfechter der Neuen Musik sowie des Jazz war der in Prag lebende Schulhoff den Machthabern des Dritten Reiches gleich in mehrfacher Hinsicht unbequem. Am 23. Juni 1941 in das Gefangenenlager Wülzburg/Bayern interniert, kam Schulhoff am 18. August 1942 ums Leben. Ebenso wie viele andere Komponisten, deren Schaffen in der Zeit des Nationalsozialismus zur sogenannten »Entarteten Musik« gehörte, teilt auch Schulhoff das Schicksal, nach Beendigung des Dritten Reiches in Vergessenheit geraten zu sein.

Die Karriere von Richard Strauss hingegen wurde von der politischen Lage zur Zeit des nationalsozialistischen Regimes nicht ernsthaft beeinflußt. Aufgrund seines Engagements für die berufsständischen Belange seiner Musikerkollegen, wurde Strauss im Jahre 1933 zum ersten Präsidenten der neu geschaffenen Reichsmusikkammer ernannt. Am 13. Februar 1934 begann er mit der Arbeit. Ein Jahr später fing die Gestapo einen unbotmäßigen Briefwechsel zwischen Strauss und seinem jüdischen Librettisten Stefan Zweig ab. Grund genug, Strauss dieses Amtes wieder zu entheben.


Richard Strauss: Sonate für Violoncello und Klavier F-Dur op. 6 TrV 115
1I. Allegro con brio9:07
2II. Andante ma non troppo8:12
3III. Finale: Allegro vivo8:36
4Richard Strauss: Romanze in F-Dur TrV 118 (Version für Cello und Klavier)9:14
Erwin Schulhoff: Sonate für Violoncello und Klavier C-Dur op. 17
5I. Frisch9:18
6II. Langsam und getragen4:01
7III. Fließend, im Tempo di Menuetto4:28
8IV. Rondo: Munter5:07

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