Philipp Schupelius, Cello – Marie Sophie Hauzel, Klavier
Mit seinem Konzept „PAU! A Tribute to Casals“ überzeugte Philipp Schupelius die Jury des Fanny Mendelssohn Förderpreises und wurde zum Preisträger 2023 des renommierten Konzeptpreises gekürt. Nun steht die Veröffentlichung des aus dem Gewinnerkonzept entstandenen und vom Fanny Mendelssohn Förderpreis finanzierten Debütalbums des 20-jährigen Berliners bevor. Musikalisch beleuchtet Philipp Schupelius im 50. Todesjahr von Pablo Casals Lebenswerk und Gedankenwelt des Jahrhundertcellisten. „Was kann Musik einem Krieg entgegensetzen?“ – dieser Frage ist Casals sein Leben lang nachgegangen.
Erst im August 2023 hat der junge Berliner Cellist den Deutschen Musikwettbewerb gewonnen, nun steht für Philipp Schupelius bereits der nächste Schritt seiner vielversprechenden Solisten-Karriere an: Die Veröffentlichung seines Debütalbums am 15. September beim Hamburger Label ES-DUR. „PAU! A Tribute to Casals“ ist eine Hommage an den katalanischen Musiker, der als einer der größten Cellisten des 20. Jahrhunderts gilt und dessen 50. Todestag wir im Oktober 2023 begehen.
„Die einzigen Waffen, die ich je besessen habe, sind mein Cello und mein Dirigierstab.“ sagte Casals, dessen katalanischer Name „Pau“ Frieden bedeutet. Pablo Casals hat nicht nur durch sein beeindruckendes Spiel und seine Interpretationen von Bachs Cellosuiten, sondern auch durch sein politisches Engagement und seine humanistische Haltung Geschichte geschrieben. Sein Einsatz für den Frieden und die Menschenrechte hat bis heute Vorbildcharakter. Vorbild ist Pau Casals darum auch für Philipp Schupelius. Auf seinem Debütalbum begibt sich der junge Cellist gemeinsam mit der Pianistin Marie Hauzel auf die Suche nach dem, was Casals uns heute noch zu sagen hat. Kennengelernt haben sich die beiden auf Vermittlung des Violinisten Daniel Hopes, der auch das Vorwort für die CD beisteuerte.
Auf ihrer Suche stießen die Musiker auf erschütternde Begebenheiten und auf beeindruckende Menschen, auf großen Mut, auf erstaunliche Widerstandskraft und nicht zuletzt auf unaussprechlich Schönes. „‘Ich möchte für euch spielen, was schön ist’ – das hat der Geiger Eugène Ysaÿe zu den Soldaten gesagt, die er im Ersten Weltkrieg an der Front besucht hat.”, erzählt Philipp Schupelius, _„‘daran musste ich bei der Aufnahme der CD immer denken.“ _ Neben Musik von Pablo Casals selbst sind auf dem Album auch Werke von Johann Sebastian Bach, Olivier Messiaen, Enrique Granados, Ludwig van Beethoven und Eugène Ysaÿe zu hören. Aufnehmen durften Schupelius und Hauzel im Bonner Beethovenhaus: Dort hatte Casals nach dem Krieg sein einziges Konzert in Deutschland gegeben.
Philipp Schupelius ist der neunte Preisträger des Fanny Mendelssohn Förderpreises, der im kommenden Jahr sein 10-jähriges Jubiläum feiert. Die Besonderheit des Konzeptpreises, der aus einer Privatinitiative der Hamburgerin Heide Schwarzweller entstand, liegt darin, dass er nicht nur die technische Virtuosität der Musiker bewertet, sondern viel mehr deren innovative Konzepte und ihr visionäres Gestalten in den Mittelpunkt stellt. Neben der Übernahme der Kosten und Begleitung bei der Produktion eines Debütalbums, ist ein Preisträgerkonzert im Rahmen der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern sowie die Beteiligung an Konzerten der Fanny Mendelssohn Artists u.a. in der Elbphilharmonie, in der Frauenkirche Dresden, bei einem eigens gegründeten Festival in Südfrankreich oder beim Schleswig-Holstein Musikfestival Teil des Gewinns.