Künstler

Heinrich Wimmer, Orgel
Erika Peldszus-Mohr, Sopran
Eva-Maria Kreckl, Alt
Anton Rosner, Bariton

Genre

20. Jh. - Instrumental - Orgel

Format

CD

Ausstattung

1 CD - Gesamtspielzeit 76:12 - Jewel-Case - Booklet 24 Seiten - Texte in Deutsch, Englisch

Veröffentlichung

2002

Aufnahme-Details

Produktion 2002
Pfarrkirche St. Bernhard zu München
Orgel: Rieger
Tonmeister: Eberhard Schnellen
Schnitt, Mastering: Eberhard Schnellen

Katalognummer

CHA 3028

EAN

4015372830281

Profile: Oskar Sigmund - Orgelwerk VI

Heinrich Wimmer an der Rieger-Orgel der Pfarrkirche St. Bernhard zu München – Erika Peldszus-Mohr, Sopran – Eva-Maria Kreckl, Alt – Anton Rosner, Bariton

Auf der sechsten CD des Komponisten Oskar Sigmund (1919-2008) in der Reihe Profile erklingen neben reinen Orgelwerken auch Liedkompositionen für Orgel und verschiedene Gesangsstimmen aus den Jahren 2000-2001.

Wladimir Solouchin (1924-1997), einer der bemerkenswertesten russischen Schriftsteller der Neuzeit, populär auch außerhalb seines Landes und in viele Sprachen übersetzt, sah in der Entstehung seines Sonettenkranzes die Erfüllung eines »lang ersehnten Zieles«. Ein Sonettenkranz – die schönste und vielleicht auch schwierigste Form der klassischen Dichtkunst – besteht aus fünfzehn formal und inhaltlich zusammengehörenden Sonetten, wobei die letzte Zeile eines Gedichts zugleich die erste des darauffolgenden ist, und die ersten Zeilen der vierzehn Sonette das fünfzehnte, das Schlüssel- oder Meistersonett ergeben. Die vielbeachtete deutsche Nachdichtung des Sonettenkranzes von Margarete Müller-Henning wurde 1980 in Regensburg präsentiert, wo Solouchin als Gast der Universität und der Regensburger Schriftstellergruppe International oft aus seinen Werken las. Im vorliegenden Liederzyklus von Oskar Sigmund wurden vier Sonette der Nachdichtung – das erste, das zweite, das elfte und das achte – zu stimmungsvollen Gesängen vertont, die den tragenden Gedanken des Sonettenkranzes über die Form und Gestaltung eines Dichterwerkes widerspiegeln.

Angeregt durch das Zusammenwirken der beiden auf dieser CD festgehaltenen Solostimmen wandte sich Oskar Sigmund im Frühjahr 2001 der Komposition von Vier Duetten für Sopran, Alt und Orgel nach eigenen Gedichten von Margarete Müller-Henning zu. Ein weiterer Grund, sich dieser heute fast ausgestorbenen Liedgattung zuzuwenden, lag in der Möglichkeit kontrapunktisch zu führender Gesangsstimmen, die dem durch Polyphonie geprägten Stil Sigmunds entgegen kam.
ln Gesprächen hatte der Komponist immer wieder darauf hingewiesen, wie ernst eine (zumal zyklische) Vertonung auch im Sinne des Dichters zu nehmen sei. Vorausgehen würde eine nähere Beschäftigung mit dessen Gesamtwerk, mit seinen rhythmischen Besonderheiten, dem energetischen Fluß seiner Sprache, allenfalls mit der Handhabung des Reimens, der Formgebung etc. Das Streben, das Fluidum eines Gedichtes in Töne zu fassen, sei irrational und sei, so es gelinge, eine Gabe Gottes. Bei der Komposition schwebe ihm, so meinte Sigmund weiter, stets ein anschauliches Gesamtbild vor, dem er alles andere unterzuordnen habe. Das dauernde musikalische Ausmalen einzelner Worte bzw. Wortgruppen sei ihm ein Greuel.
Inhaltlich stellt der kleine Zyklus eine Einheit dar. Die einzelnen Sätze ziehen sich durch den Ablauf eines Tages. Dieser beginnt mit einem Sonnenaufgang am Meer, setzt sich fort im Bilde Sommer am Fluß, zeichnet Wege der Unrast, um schließlich Zum Tagesausklang zu enden mit dem Bibelzitat: »Herr, bleibe bei uns, denn es will Abend werden, der Tag hat sich geneiget…« (Lukas 24, 29).
Die Komposition erklang zum ersten Mal im Rahmen eines Komponistenportraits am 19. Oktober 2001 in Wunsiedel.

Das im Jahre 2000 geschriebene Orgelstück Phantasie, Elegie und Fuge wurde für die berühmte Åkerman-Orgel im Dom zu Uppsala geschrieben und dort von Heinrich Wimmer am 12. August 2001 uraufgeführt. Die Komposition zeigt erneut den bei Sigmund immer wiederkehrenden Charakterzug, aus einer einzigen melodischen Grundidee nicht nur Einzelsätze, sondern auch zyklische Anordnungen zu gestalten.
Auf mehrfachen Wunsch, nicht zuletzt auch auf den von Heinrich Wimmer, schrieb Oskar Sigmund im Jahr 2000 Vier kleine Praeludien und Fugen für Orgel, die ihre Premiere am 5. August 2001 im Aegidien-Münster zu Braunschweig erlebten. Die Praeludien mit den dazugehörigen Fugen können einzeln gespielt werden, doch bilden sie auch einen Zyklus, der verschiedene Aspekte des musikalischen Erlebens widerspiegelt.


Phantasie, Elegie und Fuge für Orgel (2000)
1Phantasie7:38
2Elegie5:46
3Fuge5:55
Vier Lieder für Bariton und Orgel
4Nr. 1 Sonettenkranz- ein lang ersehntes Ziel3:58
5Nr. 2 Die höchste Form der Prägung und Gestalt3:32
6Nr. 3 Damit der Sturm entfacht der Fackel Brand1:26
7Nr. 4 Es strahlt ein Stern3:47
Vier kleine Präludien und Fugen für Orgel
8Präludium und Fuge in f-Moll6:24
9Präludium und Fuge in g-Moll3:49
10Präludium und Fuge in es-Moll6:56
11Präludium und Fuge in c-Moll4:09
Vier Gesänge für Sopran, Alt und Orgel
12Nr. 1 Sonnenaufgang am Meer3:01
13Nr. 2 Wege der Unrast3:09
14Nr. 3 Sommer am Fluss3:04
15Nr. 4 Zum Tagesausklang3:26
Praeambulum und Fuge für Orgel
16Praeambulum5:57
17Fuge4:17

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