Künstler

David Geringas, Violoncello

Genre

20. Jh. - Kammermusik

Format

CD

Ausstattung

1 CD - Gesamtspielzeit 58:43 - Jewel-Case - Booklet 20 Seiten - Texte in Deutsch, Englisch, Französisch

Veröffentlichung

1997

Aufnahme-Details

Produktion 1995 und 1996
Kolosseum, Lübeck
Tonmeister: Eberhard Schnellen
Schnitt, Mastering: Eberhard Schnellen

Katalognummer

ES 2019

EAN

4015372820190

Solo for Tatjana

Hin­ter fast al­len Wer­ken die­ser CD steckt für Da­vid Ge­rin­gas ei­ne ganz per­sön­li­che Ge­schich­te. Des­halb soll sie Dank und Hom­ma­ge sein für die wich­tig­ste Per­son an sei­ner Sei­te – Tat­ja­na Schatz. Sie ist der »gu­te Geist«, mit dem der Cel­list seit vie­len Jah­ren kon­zer­tie­rend um den gan­zen Erd­ball reist.
Ei­ne Lie­bes­er­klä­rung auf dem Cel­lo – gibt es et­was Schö­ne­res?

Seit ih­rer ge­mein­sa­men Stu­dien­zeit in Mo­skau vor 30 Jah­ren bil­den das Mu­sik­er­e­he­paar Da­vid Ge­rin­gas und Tat­ja­na Schatz ein Team. Als Duo er­o­ber­ten sie ge­mein­sam die re­nom­mier­te­sten Kon­zert­sä­le in Ost und West, in­ Nord und Süd. Tritt der Cel­list oh­ne sei­ne Frau Tan­ja am Kla­vier auf, ist sie als sein »gu­ter Geist« und kri­ti­sches Ohr im­mer im Pu­bli­kum. So­ hat­te Ro­stro­po­witsch recht, als er zu sei­nem Schü­ler Da­vid Ge­rin­gas sag­te: »Min­de­stens für ei­nen Men­schen im Saal lohnt es sich im­mer zu spielen.«

1990, zu Tanjas Ge­burts­tag, spiel­te Da­vid Ge­rin­gas das er­ste Mal die drei Wer­ke für Cel­lo so­lo aus der Schatz-Tru­he. Der Cel­list hat­te ei­ni­ge Kom­po­ni­sten­freun­de ge­be­ten, den Na­men S-c-h-a-(tz)c für ei­nen mu­si­ka­li­schen Ge­burts­tags­strauß zu ver­to­nen. Ne­ben dem Öster­rei­cher Ger­hard Schedl und dem pol­ni­schen Kom­po­ni­sten Krzysz­tof Mey­er kam auch Vik­tor Sus­lin dem Wunsch sei­nes Mu­sik­er­freun­des nach. Sus­lin stell­te sich Ge­rin­gas als Pi­rat mit Au­gen­klap­pe vor, der als wil­der Kor­sar sein Beu­te­mäd­chen auf die Schatz­in­sel Tre­a­su­re Is­land ent­führt.
Da­vid Ge­rin­gas ge­hört zu den Mu­si­kern, die es als ih­re Be­ru­fung emp­fin­den, sich be­son­ders den Wer­ken zeit­ge­nös­si­scher Kom­po­ni­sten zu wid­men. Als der Cel­list 1992 den Kul­tur­preis des Lan­des Schles­wig-Hol­stein er­hielt, ver­gab er­ das Geld für Auf­trags­kom­po­si­tio­nen an­ Kom­po­ni­sten sei­ner li­tau­i­schen Hei­mat. Ein Er­geb­nis ist das Werk­paar Can­tus I und Can­tus II von Ana­to­li­jus Sen­de­ro­vas, der in den Kom­po­si­tio­nen sei­nen Stu­die­nauf­ent­halt in Is­rael 1990 ver­ar­bei­tet hat. Da­vid und Ana­to­li­jus ken­nen ein­an­der von Kin­des­bei­nen an. Der Va­ter des 1945 in Vil­ni­us ge­bo­re­nen Kom­po­ni­sten war Davids er­ster Cel­lo­leh­rer.

Auch mit dem let­ti­schen Kom­po­ni­sten Pe­teris Vasks ver­bin­det das Mu­sik­er­e­he­paar Ge­rin­gas/Schatz ei­ne lang­jäh­ri­ge Freund­schaft. Sein hier ein­ge­spiel­tes Werk Gra­ma­ta cel­lam, das Cel­lo-Buch aus dem Jah­re 1978, hat seit vie­len Jah­ren ei­nen fest­en Platz im Re­per­to­i­re des Cel­li­sten. Häu­fig spielt er den 2. Satz in ge­kürz­ter Fas­sung als Zu­ga­be. Im­mer wie­der ist das Pu­bli­kum be­zau­bert, und Ge­rin­gas ge­nießt die Ver­blüf­fung sei­ner Zu­hö­rer, wenn er die Cel­lo-Kan­ti­le­nen an zwei Stel­len mit ta­del­los ge­stütz­ter Kopf­stim­me über­terzt. Wer Ge­rin­gas mit die­sem High­light ein­mal im Kon­zert er­le­ben konn­te, darf sich jetzt über die Ein­spie­lung auf CD freu­en.


György Ligeti: Sonate für Violoncello solo
1I. Dialogo - Adagio, rubato, cantabile4:00
2II. Capriccio - Presto con slancio3:50
3Gerhard Schedl: aus 'Zwei Stücke aus der Schatz-Truhe'2:34
4Viktor Suslin: Schatz-Insel3:06
5Krysztof Meyer: Monologue4:56
Anatolijus Senderovas: Due Canti
6Cantus I5:54
7Cantus II7:40
Peteris Vasks: Gramata cellam
8I. Fortissimo. Marcatissimo5:31
9II. Dolcissimo7:35
Paul Hindemith: Sonate für Violoncello solo op. 25 Nr. 3
10I. Lebhaft, sehr markiert (mit festen Bogenstrichen)1:28
11II. Mäßig schnell, gemächlich (durchweg sehr leise)1:31
12III. Langsam4:04
13IV. Lebhafte Viertel (ohne jeden Ausdruck und stets pianissimo)0:36
14V. Mäßig schnell (sehr scharf markierte Viertel)1:45
15Pablo Casals: El cant dels ocells (Version für Violoncello solo)3:16

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