Heinrich Wimmer an der großen Rieger-Orgel im Dom zu Ratzeburg
In der Reihe Profile werden mit der vorliegenden Ersteinspielung Werke des 1919 in Karlsbad geborenen und 2008 in Regensburg verstorbenen Komponisten Oskar Sigmund vorgestellt. Eingespielt an der großen Rieger-Orgel im Dom zu Ratzeburg, hören wir den Organisten Heinrich Wimmer, der seine künstlerische Aufmerksamkeit in besonderem Maße dem Schaffen seines ehemaligen Lehrers widmet.
Das Gesamtwerk Oskar Sigmunds umfaßt in erster Linie Orgelmusik, die sich in drei große, konzertfüllende Zyklen gliedert: In memoram Ioannis Kepleri organis cantibus sowie die zwei Contrapuncti organales super B-A-C-H I und II. Desweiteren schrieb er für Orgel 9 Partiten, 6 Tokkaten mit Fuge, Phantasien, eine Triosonate, eine Symphonische Musik in drei Sätzen für Klavier und Orgel und 30 Choralvorspiele. Sein großes Werk beinhaltet auch 9 Liederzyklen für Sologesang und Orgel, eine Violinsonate mit Orgel sowie drei Musiken für je Oboe, Trompete und Posaune mit Orgel. Neben seinem reichen kompositorischen Schaffen war Sigmund fast 40 Jahre an der Kirchenmusikschule Regensburg als Pädagoge für Klavier, Tonsatz, Formenlehre, Instrumentation und Methodik des Klavierunterrichts tätig. Als ehemaliger Schüler von Oskar Sigmund widmet sich der Organist Heinrich Wimmer in besonderem Maße dem Schaffen seines Lehrers. Die auf der vorliegenden CD eingespielten vier Werke sind allesamt Erstveröffentlichungen. Zahlreiche Kompositionen von Oskar Sigmund brachte Wimmer bei internationalen Orgelfestivals bereits zur Uraufführung. Darüberhinaus spielte er mehr als 70 Uraufführungen von vielfach für ihn geschriebenen und ihm gewidmeten Orgelwerken anderer zeitgenössischer Komponisten. Wimmers Repertoire umfaßt mit den großen Orgelwerken von J.S. Bach, Wolfgang Amadeus Mozart, Max Reger und der französischen Klassik eine breite Palette, die er bei seinen zahlreichen Konzerten in Europa stets eindrucksvoll darbietet.