Künstler

Eleonore Bühler-Kestler, Cembalo

Genre

Barock - Kammermusik - Cembalo

Format

CD

Ausstattung

1 CD - Gesamtspielzeit 79:47 - Digipak - Booklet 8 Seiten - Texte von Christine Lemke-Matwey in Deutsch, Englisch, Französisch, Japanisch - Cover-Abbildung: WV-Nr. 653-3 von Gerhard Richter

Veröffentlichung

06.11.2020

Aufnahme-Details

Produktion 2017
Kammermusiksaal im
Steingraeber Haus Bayreuth
Tonmeisterin: Karola Parry

Katalognummer

CHA 3045

EAN

4015372830458

J.S.Bach: Englische Suiten BWV 809 - 811

Eleonore Bühler-Kestler, Cembalo

INach der Einspielung von J.S. Bachs Englischen Suiten Nr. 1-3 (2017) folgt mit der vorliegenden Aufnahme der zweite Teil, die Suiten Nr. 4-6, interpretiert von Eleonore Bühler-Kestler – denn „wenn überhaupt, dann müsse man alle sechs spielen und die Suiten zyklisch begreifen“, so die Cembalistin. Wie auch bei den Englischen Suiten Nr. 1-3 folgen bei Nr. 4-6 auf eine Dur-Suite zwei Suiten in Moll. In allen Suiten finden sich ausgedehnte, schwierige Präludien; und in der abschließenden, sechsten Suite sogar das längste Präludium, welches Bach je geschrieben hat: es umfasst ganze 200 Takte.

Irreführend ist der Name der Englischen Suiten: Bis auf die Préludes und wenige italienische Giga hält sich Bach durchgehend an den französischen Stil. Sie erhielten ihren Namen der Überlieferung nach, weil Bach sie „für einen vornehmen Engländer“ verfasste, die tatsächliche Quelle dieser Erklärung ist jedoch bis heute unbekannt (Johann Nikolaus Forkel behauptet das in seiner Bachbiografie von 1802). Bach selbst hatte für diese Kompositionen gar keinen Titel vorgesehen und ließ sie Zeit seines Lebens ungedruckt. Dies geschah erst 1805 durch einen Leipziger Verleger.
Vermutlich verfasste Bach den Zyklus um 1715 herum in seiner Zeit in Weimar, um seinen Ruf als „bester Cembalist Deutschlands“ zu festigen und sich an größeren Höfen wie in Gotha oder Dresden vorzustellen. Das Autograph der Englischen Suiten ist verschollen, die frühesten Abschriften datieren von 1716/17. Bereits seit 1708 lebte Bach am Weimarer Hof, war dort zunächst Kammermusiker und Hoforganist, bis er schlussendlich zum Konzertmeister aufstieg. Nicht nur seine Kollegen und Konkurrenten, sondern auch die Cembalobauer beeindruckte er mit seiner Komposition der Englischen Suiten. So erwarb er 1718 in Berlin ein neues, großes Cembalo für den Köthener Hof, um ein optimales Instrument zur Umsetzung des hohen musikalisch-technischen Niveaus dieser Werke spielen zu können.
Eleonore Bühler-Kestler ist diesem hohen Niveau gewachsen. In ihrem Studium habe sie keine der Suiten gespielt, sagt sie, erst mit der Zeit seien sie für sie immer schöner geworden. Bachs erstem Zyklus von Cembalo-Suiten widmet sich die 1930 geborene Eleonore Bühler-Kestler damit erst spät und viele Jahre nach ihren Einspielungen seiner anschließend entstandenen Goldbergvariationen, Partiten und Toccaten. Über Bachs Musik sagt sie mittlerweile, sie sei ein starker Rückhalt in ihrem Leben geworden. Sie präsentiert Bachs Englische Suiten auch im zweiten Teil der Gesamtaufnahme mit Präzision, Lebhaftigkeit und Leidenschaft.


Englische Suite Nr. 4 in F-Dur BWV 809
1Prélude7:05
2Allemande3:18
3Courante2:17
4Sarabande2:19
5Menuet I - II - I3:39
6Gigue5:16
Englische Suite Nr. 5 in e-Moll BWV 810
7Prélude8:20
8Allemande3:02
9Courante2:24
10Sarabande2:54
11Passepied I - II - I4:39
12Gigue2:27
Englische Suite Nr. 6 in d-Moll BWV 811
13Prélude (Adagio) - Allegro12:06
14Allemande3:42
15Courante2:04
16Sarabande - Double4:50
17Gavotte I - II - I4:27
18Gigue4:48

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