Helmut C. Jacobs, Akkordeon
Entdecken Sie einen der vielseitigsten, originellsten schwedischen Komponisten des zwanzigsten Jahrhunderts: Torbjörn Iwan Lundquist. In einem Rundfunkstudio hatte Lundquist zufällig das Akkordeonspiel von Mogens Ellegaard, einem dänischen Akkordeonisten, gehört. Für Lundquist wurde das Akkordeon seither zu einer faszinierenden Herausforderung in seinem kompositorischen Schaffen.
Torbjörn Iwan Lundquist wurde am 30. September 1920 in Stockholm geboren. Von 1945 bis 1950 studierte er Komposition, Kontrapunkt, Klavier und Gesang und Chorleitung, gleichzeitig Musikgeschichte an der Universität Uppsala. Später, in den siebziger Jahren, studierte er Dirigieren bei Otmar Suitner in Salzburg und Wien. Von 1949 bis 1956 war er Dirigent und musikalischer Leiter am Schloßtheater Drottningholm (Stockholm), seit 1970 vornehmlich als Gastdirigent tätig. Seit 1960 freischaffender Komponist, schuf Lundquist ein vielgestaltiges Werk: außer einer Oper mehrere Sinfonien und Solokonzerte sowie Kammermusiken für unterschiedlichste Instrumente und Besetzungen. Ein wichtiger Aspekt seines kompositorischen Werks bilden Film-, Theater- und Hörspielmusiken. Gestorben ist Lundquist am 1. Juli 2000 in Grillby. Er hat dem Akkordeon in seinem Werk einen wichtigen Stellenwert eingeräumt, insbesondere dem Einzeltonakkordeon, dessen linkes Einzeltonmanual ein tonhöhenrichtiges Spiel über einen mehrere Oktaven umfassenden Tonumfang ermöglicht und nicht nur mit vier Fingern, sondern mit fünf Fingern gespielt werden kann. Alle hier eingespielten Werke Lundquists werden auf dem Einzeltonakkordeon ausgeführt. Vor allem in den sechziger und siebziger Jahren komponierte Lundquist zahlreiche Werke für Akkordeon solo. Die in dieser Musik vorwiegende Polyphonie basiert auf einer teilweise vom Jazz inspirierten Rhythmik. Die Melodik ist beeinflußt von nordischer Folklore und barocken Modellen.
Helmut C. Jacobs wurde 1957 in Bonn geboren. Erster Akkordeonunterricht mit zehn Jahren, zunächst bei verschiedenen Lehrern. Solistische Ausbildung bei Guido Wagner. Preisträger bei nationalen und internationalen Wettbewerben. Für ihn sind zahlreiche Solo- und Kammermusikwerke komponiert worden (u.a. von Jürg Baur, Claes Biehl, Herbert Callhoff, David P. Graham, Christoph J. Keller, Giselher Klebe, Martin Christoph Redel). Seit 1997 ist Helmut C. Jacobs Professor für Romanische Philologie/Literaturwissenschaft an der Universität Duisburg-Essen.