Künstler

Linda Leine & Daria Marshinina
Piano-Duo

Genre

19. & 20. Jh. - Kammermusik

Format

CD

Ausstattung

1 CD - Spielzeit 73:07 - Digipak - Booklet 28 Seiten - Text von Norbert Meurs in Deutsch, Englisch, Französisch

Veröffentlichung

22.02.2019

Aufnahme-Details

Produktion: 22.-25.05.2018
Jesus-Christus-Kirche, Berlin
Tonmeister, Schnitt, Mastering:
Matthias Erb
Mit freundlicher Unterstützung der
Funk-Stiftung sowie der
Claussen-Simon-Stiftung

Katalognummer

ES 2076

EAN

4015372820763

Schubert・Stravinsky・Vasks

Leine-Mashinina Piano-Duo

»Die größte Stärke des Duos Linda Leine und Daria Marshinina liegt in seiner Bühnenpräsenz. Beeindruckend, wie diese jungen Künstlerinnen durch ihre musikalische Ausstrahlung und Gestaltungskraft im Konzert spontan das Publikum erreichen können.«

Worte, die sich ein junges Piano-Duo am liebsten rahmen lassen würde, vor allem, weil sie von der weltberühmten Pianistin Lilya Zilberstein stammen.

Im Jahr 2011 trafen die Moskauerin Daria Marshinina und die aus Riga stammende Linda Leine in Hamburg aufeinander. Beide studierten Klavier an der Hochschule für Musik und Theater und keine von beiden hatte im Sinn, ein Piano-Duo zu gründen. Doch eines Tages saßen sie zusammen am Klavier und übten ein Stück für vier Hände. Noch heute hat dieser Augenblick eine gewisse Magie für die beiden Pianistinnen inne. Ein Ton passte zum anderen, das Gespür für Musik war gleich, die Neugier auf Duo-Repertoire war geweckt. Das gemeinsame Talent wurde von nun an gefördert. Ob bei den Piano-Größen Hans-Peter und Volker Stenzl, beim Piano-Duo Chipak-Kushnir oder beim Klavierduo Tal & Groethuysen – überall nahmen Daria Marshinina und Linda Leine Unterricht, besuchten mit großem Erfolg Meisterkurse und nahmen Privatstunden. Mit ihrem unermüdlichen Fleiß, einer gewiss angeborenen Disziplin, aber auch einem unfassbar großen Spaß am gemeinsamen Musizieren, wurden sie immer mehr zu einer Einheit. Um dies noch einmal zu unterstreichen, bemerkte die Pianistin Lilya Zilberstein: »Die beiden Pianistinnen haben zwar sehr unterschiedliche Musikvisionen, umso besser passen sie im Duo zusammen und zeigen dadurch die breite Palette des Klavierklangs.«

Ihre gemeinsamen Projekte und Ideen waren so außergewöhnlich gut, dass sie von der Hamburger Claussen-Simon-Stiftung gefördert wurden. Und nun kam eines zum anderen. Zunächst wuchs der Wunsch nach einer Debüt-Aufnahme. Das Programm sollte sowohl die Vielfältigkeit des Duo-Repertoires abbilden, aber auch eine ganz persönliche Auswahl darstellen. Daria Marshinina schlug das Concerto per due pianoforti soli von Igor Stravinsky vor. »Für mich ist es Adrenalin pur, wenn wir dieses Stück zusammen spielen« sagt sie, »Es ist wie eine Schatzkiste: ein genial konstruiertes Werk, das uns ständig neu überrascht, verblüfft und emotionale Rätsel aufgibt.«
Linda Leine wollte unbedingt ihren Landsmann Pēteris Vasks auf dieser Debüt-Aufnahme einbringen. Zu ihm hat sie sogar eine persönliche Beziehung, denn er war ihr Kompositionslehrer in Riga. Bei einem gemeinsamen Treffen in Riga arbeiteten die beiden gemeinsam mit Pēteris Vasks an seiner Musik für zwei Klaviere, die er im Jahr 1974 komponiert hatte. »Es ist eine Ehre, das Werk als erste auf CD einspielen zu dürfen.« sagt Linda Leine mit unüberhörbarem Stolz.
Der dritte Komponist für diese Aufnahme war auch schnell gefunden: Der frühe Romantiker Franz Schubert. Ein Komponist, an dessen Repertoire Klavierduos auch gerne gemessen werden. Das Klavierduo Leine-Marshinina sieht die pianistische Herausforderung bei diesen Werken in ganz anderem Licht: „Das Divertissement D 823 und sein Rondo D 608 öffnen unsere Herzen, lassen uns am Klavier singen, sie führen uns durch die Höhen und Tiefen eines ganzen Lebens.“

Bei all diesen guten Repertoire-Ideen blieben aber am Ende immer noch viele Fragen offen, deren Lösung an keiner Hochschule und bei keinem Meisterkurs aufgezeigt werden: Wie findet man einen guten Tonmeister? Wo nimmt man eine CD am besten auf? Was braucht es alles dafür? Und vor allem: Wie finanziert man das heutzutage als Newcomer?
Hier zeigte sich ein weiteres Talent der beiden Musikerinnen. Sie können nicht nur durch ihre Kunst begeistern, sondern reißen die Menschen in ihrer Umgebung auch durch sprühende Ideen und kluge Konzepte mit. Ein gewisses Maß an erbarmungslos-freundlicher Hartnäckigkeit kommt obendrein hinzu. So konnten sie nicht nur die Claussen-Simon-Stiftung, sondern auch die Hamburger Funk-Stiftung von ihren Ideen überzeugen – und somit die Aufnahme-Spezialisten der Berliner b-sharp Studios gewinnen, die schon mehrfach mit dem Grammy-Award für ihre Aufnahmen ausgezeichnet wurden. Im Mai 2018 konnte in der Jesus-Christus-Kirche in Berlin diese Aufnahme tatsächlich realisiert werden, die nun auf dem Label ES-DUR im Vertrieb von Edel:Kultur erscheint.

Die größte Stärke des Duos liegt ganz sicher in der Bühnenpräsenz, aber ohne ihre vielen anderen Stärken, wäre dieser Traum niemals in Erfüllung gegangen.


F. Schubert: Divertissement sur des motifs originaux français, D. 823
1Tempo di Marcia09:44
2Andantino08:47
3Allegretto10:50
I. Stravinsky: Concerto per due Pianoforti soli
4Con moto06:22
5Notturno05:32
6Quattro variazioni04:29
7Preludio e fuga05:06
P. Vasks: Musik für zwei Klaviere
8Moderato con durezza05:53
9Variations04:18
10Mouvement02:58
11F. Schubert: Rondo in D-Dur, D. 608 (Allegretto)08:55

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